Der Saisonrückblick – Rekordjahr für Rostocker Tauchsportler

Flossenschwimmer und Orientierungstaucher sorgen für Medaillenflut für den LTV M-V.

Die den Landestauchsportverband Mecklenburg-Vorpommern vertretenen Tauchsportler des TSC Rostock 1957 blicken auf eine überaus erfolgreiche Saison zurück. Zehn Nationalkader, neun Medaillen bei den verschiedenen Welt- und Europameisterschaften (darunter zwei WM-Titel), vier Weltcupsiege, ein neuer Weltrekord, sechs neue deutsche Rekorde und 47 deutsche Meistertitel sind die unglaubliche Jahresbilanz der Flossenschwimmer und Orientierungstaucher am Landes- und Bundesstützpunkt Rostock.

„Nach der Saison, ist vor der Saison“ lautet das Motto von Vereins- und Landestrainer Hartmut Winkler und so wurde der Grundstein für diese Erfolge des TSC Rostock 1957 schon lange vor den sportlichen Höhepunkten gelegt. „Neben einem Konditionierungslehrgang in den Herbstferien, bildet vor allem unser Skilager in den Winterferien und ein Trainingslager über Ostern neben dem regulären Training den Kern der Vorbereitung“, so Winkler. Dass dieser lange Weg der Vorbereitung zum Erfolg führt, konnten die Winkler-Schützlinge in diesem Jahr erneut eindrucksvoll unter Beweis stellen. Über die verschiedenen deutschen Meisterschaften im Flossenschwimmen und im Orientierungstauchen sowie die Teilnahme an Weltcups in sechs verschiedenen Ländern konnten sich insgesamt zehn TSC-Athleten für die Nationalmannschaften des VDST (Verband Deutscher Sporttaucher) qualifizieren.

Den Auftakt bei den internationalen Titelkämpfen machte der Nachwuchs bei den Jugend-Europameisterschaften im Flossenschwimmen in Miskolc (Ungarn). Hier vertraten Paula Krüger, Svenja Harms und Meike Statz erstmalig die deutschen Farben. Neben persönlichen Bestzeiten und einigen Top-Ten-Platzierungen sorgte Meike Statz mit einem neuen deutschen Jugendrekord für das Highlight aus deutscher Sicht. Über 50 Meter Flossenschwimmen knackte sie die zwölf Jahre alte nationale Bestmarke und sicherte sich Rang fünf.

Auch die Erwachsenen Flossenschwimmer mussten für ihren Jahreshöhepunkt die Reise nach Ungarn antreten. In Hodmezovasarhely (bei Szeged) trafen sich die besten der Welt, um in der Schwimmhalle und auf der Langstrecke die neuen Weltmeister zu ermitteln. Mit dabei waren die beiden Rostocker Max Lauschus und Jens Peter Ostrowsky, die gleich am ersten Wettkampftag über 4×200 Meter ihre Visitenkarte abgaben und mit der deutschen Staffel in neuer deutscher Rekordzeit Rang vier belegten. Schlussschwimmer Lauschus war hier sogar unter dem Weltrekord geblieben und hatte somit sein Potenzial für die Einzeldisziplinen angedeutet. Doch was der 20-jährige Sportsoldat dann einen Tag später im Finale über 400 Meter zeigte, überraschte nicht nur Winkler: „Das war eine wahnsinnige Leistung. Ich bin unheimlich stolz!“ In einem fantastischen und taktisch klugen Rennen entthronte der Hansestädter den Italiener Stefano Figini und schnappte sich zugleich dessen Weltrekord. In 2:58,49 Minuten verbesserte er den alten Fabelrekord noch mal um etwa zwei Zehntelsekunden und gewann sensationell die Goldmedaille. Den letzten WM-Titel im Flossenschwimmen hatte Bernd Jaudzims vor 35 Jahren nach Rostock geholt. Auch an den Folgetagen der WM konnte Lauschus stets in die Medaillenvergabe eingreifen und krönte seine Leistung mit dem Gewinn von drei weiteren Bronzemedaillen (200, 800, 4×3000 Meter).

Eine ganz besondere Weltmeisterschaft war es in diesem Jahr für die Rostocker Orientierungstaucher. Denn erstmalig seit 1985 wurden die Welttitelkämpfe wieder in Deutschland ausgetragen. Bei der Heim-WM am Störitzsee bei Berlin, die gleichzeitig mit den Jugend-Europameisterschaften ausgetragen wurde, stellte der TSC mit Lisa Schäfer, Katharina Benck, Angelika Rinck, Jan Zeggel, Uwe Etzien und Max Lauschus das größte Kontingent. Und auch hier war gleich der Auftakt von Erfolg gekrönt. In der Disziplin Mannschaftsorientierung nach Karte (Monk) gewann Katharina Benck zusammen mit Babette Fürstenberg (Babelsberg) die Silbermedaille. Das deutsche Herrenteam mit Jan Zeggel, das mit Titelambitionen gestartet war, verpasste das Podium knapp und belegte Rang vier. Diese Serie setzte sich leider an Folgetagen fort, so dass die WM-Starter bis zum letzten Wettkampftag ohne weitere Medaille blieben. Lediglich Lisa Schäfer konnte für Jubel in den Rostocker Reihen sorgen. Bei den Jugend-Europameisterschaften gewann sie mit Silber im Stern-Kurs ihre erste internationale Medaille.

Dementsprechend motiviert wurden die beiden Disziplinen am Schlusstag in Angriff genommen. Vor allem in der Königsdisziplin, der Mannschaftstreffübung (MTÜ), wollten die deutschen Teams den Sprung auf das Podium schaffen. Und dies gelang in eindrucksvoller Manier. Während sich die Damen mit den Rostockerinnen Katharina Benck, Lisa Schäfer und Angelika Rinck den Bronzeplatz sicherten, konnten sich die deutschen Herren um Jan Zeggel und Max Lauschus gegen die gesamte Weltelite durchsetzen und gewannen souverän den Weltmeistertitel. „Damit ist Max wahrscheinlich der erste Sportler, der im gleichen Jahr in zwei verschiedenen Sportarten den Weltmeistertitel gewinnt“, freute sich Winkler. Für Zeggel war es nach dem Sieg in der Monk im Jahr 2007 ebenfalls der zweite WM-Titel in seiner Karriere.

Im abschließenden Finale des Parallel-Kurses setzte Max Lauschus mit dem Gewinn der Silbermedaille dann den Schlusspunkt in einer fantastischen Saison und kommentierte seine sechste WM-Medaille folgendermaßen: „Ich bin froh, dass ich meine Flosse jetzt eine Weile in die Ecke stellen kann…“

Spätestens in den Herbstferien wird er sie jedoch wieder hervorholen müssen. Denn nach der Saison, ist vor der Saison!

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