SK Meeresbiologie in Rostock am 11./12.09. 2010

„Was, du warst auf einem Seminar Meeresbiologie? Wie kommt man denn da ran?“ Gleich bildete sich eine Traube interessierter Kollegen um mich. „Na über die Taucher“. Für alle ist das Thema Meeresbiologie untrennbar mit dem Schutz unserer Meere vor den Menschen verbunden. Ja, was gab es also da zu erfahren?

Natürlich Theorie, wie immer, wenn was losgeht. Lebewesen im Meer, von ganz klein bis ganz groß. Vieles wusste ich nicht oder eben nicht mehr. Und dann die Beispiele über Zusammenhänge in der Nahrungskette. Haben wir alle schon mal gehört. Ja, ja. Aber in diesem Seminar wurde das an vielen Beispielen ganz deutlich gezeigt. Zum Beispiel die Dorsche. Die großen Fische werden abgefischt, somit fehlen die großen Laichgeber, kleine Sprotten fressen nun den in kleineren Mengen vorhandenen Dorschlaich und werden selber nicht mehr gefressen, weil die großen Dorsche fehlen, also fressen sie noch mehr Laich und es wachsen noch weniger Dorsche nach. Die paar jungen Dinger (Dorsche) holt sich dann der Mensch auf seinen Teller. Da beißt sich die Katze bzw. der Fisch dann selber in den Schwanz. Eine Schonzeit von 5 Jahren kann den Menschen wieder für 20 – 25 Jahre Fisch „satt“ bringen. Darüber habe ich noch nicht bis zu Ende nachgedacht, aber mein Blick wurde in diesem Seminar für viele Zusammenhänge anständig angespitzt. Einen herzlichen Dank an Andreas und Christina, die mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen die Zusammenhänge und die Abhängigkeiten im Leben unter Wasser dargestellt haben.

Aber nun zum Highlight des Seminars – das künstliche Riff vor Nienhagen. Dieses wurde, glaube ich, 2004 angelegt. Es wurden Schüttungen aus unterschiedlichen Materialien unter Wasser gebracht: Steinschüttungen, Tetrapoden, offenen Kegel. Und jetzt kommt das spannende. In welcher Zeit siedelt sich ohne Eingriff des Menschen was an? Spannend. Man kann das über eine Web-Kamera im Internet beobachten unter der Schirmherrschaft der Uni Rostock. Und dann wir, wir waren da! Als ich über dieses Riff getaucht bin, konnte ich kaum glauben, dass in so kurzer Zeit soviel unterschiedliches Leben entsteht. Jungfisch findet hier Schutz, insbesondere Dorsche. Kleine haben wir gesehen, die Großen haben uns leider nur den Schatten ihrer Körper ahnen lassen.
Durch die Einführung in das Leben im Riff wurden wir auf die vielen winzigen Lebewesen aufmerksam gemacht. Ich muss gestehen, dass ich vor diesem Seminar vieles gar nicht gesehen habe. Die der Ostsee entnommenen Proben mit Algen, Rippenquallen oder was sonst nicht mehr lebte, wurden anschließend unter dem Mikroskop angesehen. Eine sehr beeindruckende Mikrowelt.

Ja, also beim nächsten Seminar bin ich gerne wieder dabei, aber dann mit 2 Tauchgängen zum Riff.

http://www.riff-nienhagen.de

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Fotos: Bernd Krause und Tauchgemeinschaft Papenburg

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