28. Landesausbildertagung mit Churchill, Gorillas und 3D-Tauchgängen

Nach den Online-Ausgaben in den letzten beiden Jahren, trafen sich Ausbilder und interessierte Taucher am letzten Februarwochenende zur diesjährigen Landesausbildertagung des LTV M-V in der Sportschule Güstrow und somit an dem Ort, an dem wir unsere letzte Präsenzveranstaltung hatten. 

Unser Landesausbildungsleiter Robert Bank eröffnete vor 46 Teilnehmer die Veranstaltung und gab einen Überblick über die Neuigkeiten aus der Sachabteilung Ausbildung. Ein wichtiger Punkt war die Änderungen im §25 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und im §21 Abs 1 des Wassergesetzes des Landes (LWaG), da dies die Ausübung des Tauchsports in unseren Seen direkt betrifft.

Die Sachabteilung kann sich über zwei neue Trainer C und einen neuen TL3 im Landesverband freuen und wünscht ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Arbeit und Ausbildung.

Neben der bereits seit Jahren bestehenden Förderung neuer Trainer und Tauchlehrer durch den LTV M-V hat die Sachabteilung Ausbildung eine zusätzliche finanzielle Unterstützung bei der Ausbildung neuer Trainer und TL1 ins Leben gerufen.

Unter dem Motto „25-30-35“ sollen bis zum Jahr 2025 und unserer 30. LAT vor allem junge Taucher gefördert werden. Die Förderhöhe ist nach Altersstufen (bis 25, 30, 35 und über 35 Jahren) gestaffelt – je jünger, umso höher die mögliche Förderung.

Über die Neuigkeiten aus dem Fachbereich Ausbildung des VDST informierte Bundesausbildungsleiter Hagen Engelmann. Er stellte unter anderem das Leuchtturmprojekt zur Förderung der TL2/3-Praxisprüfung vor und gab einen Ausblick auf die Fortführung der Sauerstoffinitiative in 2023.

Um in Bewegung zu bleiben, gab es eine praktische Einheit in der Turnhalle. Zuerst erfuhren die Teilnehmer, wie uns Churchill und die Gorillas beim rückengerechten Heben und Tragen helfen können. Das Prinzip Churchill besagt, dass man Hilfsmittel nutzen soll und nur so viel wie nötig mitschleppt. Der Gorilla nutzt Körperspannung, stützt sich ab und „verriegelt“. Zusammen mit dem Ringer (nah am Körper), dem Gewichtheber (Kreuz gerade) und dem Wasserträger (symmetrische Lasten) wird die Tauchkiste zukünftig etwas „gesünder“ aus dem Kofferraum gehoben. An der zweiten Station ging es um die sogenannte Core-Fitness, also gezielte und einfache Übungen für die Rumpfmuskulatur.

Nach dem Mittagessen beschäftigte sich jeder Teilnehmer im Workshop „Tauchcomputer“ aus der TL-Ausbildung sowohl mit dem eigenen als auch mit dem Tauchcomputer seines Nachbarn (Tauchpartner).

Ein besonderes Erlebnis war der anschließende 3D-Tauchgang am digitalisierten Marineschlepper vor Warnemünde. Jeder konnte virtuell mit der VR-Brille am Wrack abtauchen. Wilfried König von der Gesellschaft für Schiffarchäologie e.V. Rostock stellte das Projekt und die Technik vor. Da die Wracks im Laufe der Zeit verfallen, können diese durch die Fotoaufnahmen und die Digitalisierung für die Nachwelt, zumindest digital konserviert werden. Mittels Virtual Reality haben wir damit auch die Möglichkeit die Wracks zu betauchen und zu erleben.

Nach diesen Eindrücken blieb die Veranstaltung virtuell bzw. im Online-Format, denn Frank Gottschalch gab in einer Videokonferenz einen Überblick über seine Tätigkeit als Sachverständiger bei der Aufarbeitung und Begutachtung von Tauchunfällen.

Im letzten Vortrag des Tages brachte uns Holger Buss seine Leidenschaft für die Identifizierung bisher namenlosen Wracks mittels Fotogrammetrie an interessanten Beispielen näher. Mit mehreren Kameras betaucht und filmt Holger die Wracks. Aus den Bildern errechnet der Computer ein 3D-Modell. Dieses gibt einen sehr guten Überblick über das Wrack und ermöglicht mit den Detaildaten die Recherche nach Namen und Geschichte des Wracks. Aus den digitalen Daten können mittels 3D-Drucker dann auch plastische Modelle ausgedruckt werden.

Am Sonntagvormittag gab es eine Schulung zu Achtsamkeit und sexualisierter Gewalt im Sport. Die vier Referenten des LSB konnten in zwei Gruppen mit kleinen Gruppenarbeiten und Fallbespielen sensibilisieren und die natürlichen, angeborenen Antennen für den Umgang und das Erkennen möglicher Vorfälle neu justieren.

Zum Abschluss freute sich jeder Teilnehmer über ein T-Shirt mit dem neuen Logo des LTV und auf die nächste LAT am 24. und 25. Februar 2024 an gleicher Stelle.

An dieser Stelle geht ein großer Dank an alle Referenten für die interessanten Vorträge, an das Team der Sportschule Güstrow für die Unterbringung und gute Verpflegung sowie an Robert für die tolle Organisation. Diese Veranstaltung wurde durch den LSB gefördert.

Text: LTV M-V; Bilder: Jan-Martin Manzek, Hagen Engelmann, Robert Bank

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