Herbsttauchen und Ausbildungswoche des LTV M-V

Hemmoor, 21.10.-26.10.

Nach einigen, stürmischen Tagen rollte sich in Hemmor noch einmal der herbstlaubfarbene Teppich aus und begrüßte die Teilnehmer des diesjährigen Herbsttauchens sowie der Ausbildungswoche mit gelegentlichen Sonnenstrahlen, einem ruhigen See und angenehmen Temperaturen. Die Unterbringung in den gemütlichen Häusern erlaubte auch mutigen Menschen im Halbtrockenanzug zwischendurch eine Aufwärmpause bei exzellenter Verpflegung und die Logistik in Hemmoor ließ wie immer keine Wünsche offen.

Unter diesen Voraussetzungen und nach Klärung der üblichen Formalien konnte sich jeder mental und praktisch auf die bevorstehenden Aufgaben und Prüfungen zur Erreichung des DTSA (GDL) ** oder *** Brevets vorbereiten. Während für die Gäste des „Herbsttauchens” der Spaß und die Auffrischung im Vordergrund standen, bot sich für die DTSA-Aspiranten die Möglichkeit, sich schon einmal mit dem See, den örtlichen Gegebenheiten und teils auch der Ausrüstung vertraut zu machen, bevor es zum Wochenende langsam „ernst” wurde.

In die Ausbildungswoche wurde dieses Jahr ein AK Nachttauchen integriert. Das frühe Dunkelwerden Ende Oktober ist hierbei durchaus von Vorteil. Ebenso, dass zu dieser Jahreszeit und dazu am Sonntagabend kaum noch weitere Tauchgäste am See sind und die Ruhe und Atmosphäre eines Nachttauchgangs auch einmal genossen werden kann.

Die aufziehende Dunkelheit am Sonntagabend brachte dann die erste Gelegenheit für unsere 3 Stern Anwärter, ihre Führungsqualitäten beim Nachttauchgang unter Beweis zu stellen. Neben der praktisch blinden Handhabung der eigenen Ausrüstung gehört eine große Portion Achtsamkeit zu jedem dieser Tauchgänge. Die Gruppe darf nicht auseinanderfallen und Zeichengebung mit einer Lampe im nachtschwarzen Wasser ist nur eine der weiteren Herausforderungen, die einem in dieser Umgebung begegnen.

Mit diesem anspruchsvollen Einstieg in weitere Prüfungen und voller Eindrücke der nächtlichen Unterwasserwelt konnte wohl kaum jemand über schlechten Schlaf zum Montag klagen. Direkt nach dem ersten Heißgetränk ging es nun wie üblich zur detaillierten Vorbesprechung der anstehenden Aufgaben über. Dank der sehr strukturierten Aufteilung dieser zu absolvierenden Prüfungsteile konnte sich jeder einen Überblick über den vorliegenden Plan verschaffen und den eigenen Fortschritt verfolgen.

Zunächst durften alle nun ihre Fähigkeiten im Apnoe unter Beweis stellen. Nach erstem Bleicheck und Gewöhnung an das knapp 15 Grad warme Wasser tauchten sie in die verschiedenen, erforderlichen Tiefen, absolvierten ihren Palstek und retteten sowohl die Puppe „Randy”, der sich beschwerdefrei allen zur Verfügung stellte, als auch echte Gerätetaucher. Keine leichte Sache – hierbei waren sich wohl alle einig, nachdem sie diesen Teil abgearbeitet hatten. Im Anschluss durften die ausgewählten Gruppenführenden erneut ihre Fähigkeiten bei Tag unter Beweis stellen und den See erkunden. Begleitet nur von kleinen Fischschwärmen und schönen Lichtspielen konnte die gesamte Gruppe die außerordentliche Ruhe im und am Kreidesee sehr genießen. Da sich kaum andere Taucher unter der Woche hier einfanden, hatten wir oft den gesamten Einstieg für uns, was das Üben deutlich erleichterte.

In den kommenden Tagen betauchte die Anwärterschaft nahezu alle Winkel der Einstiege 0 und 1. Unterwegs begegneten sich die beiden Gruppen zu ihren Übungsplätzen. Unter den neugierigen Augen zuweilen sehr zutraulicher Flussbarsche absolvierten wurden die Übungen zu den einzelnen Brevets absolviert. Wie bei allen Prüfungen erlebte man dabei gemeinsam Höhen und Tiefen, die ohne Gemecker, sondern mit konstruktiver Kritik in den ruhigen, detaillierten Nachbesprechungen mit den Ausbildern ausgewertet wurden. Auf diese Weise gelang es, kleine und größere Fehler noch auszubügeln, Techniken zu verfeinern und ebenso zufriedenstellende bis eindeutig super Ergebnisse zu erzielen. Als dann am Mittwochabend das schöne Geräusch eines herab schlagenden TL-Stempels auf dem Prüfungsbogen zum beinahe letzten Mal für diese Woche ertönte, gab es bereits viele, zufriedene Gesichter in der netten Runde. Der Donnerstag diente dann nach einer Wiederholung der letzten Apnoe Übungen nur noch dem Erkunden des Sees. Nun gab es die Gelegenheit, noch einmal Highlights wie Wald, Rüttler oder auch Leuchtturm zu sehen oder sich vom Stress der Tauchgänge zu entspannen und durchzuwärmen.

Mit insgesamt 13 Teilnehmern, davon fünf DTSA-Anwärter, drei Ausbildern, zwei Assistenzen bzw. Hospitationen und drei Spaßtauchern war die diesjährige Veranstaltung ganz gut besucht. Dabei erlaubte das Wetter sogar einen Grillabend.

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für die hervorragende Organisation, die Möglichkeit zur Hospitation, sowie die fundierte Ausbildung durch unsere Tauchlehrer. Es war eine schöne Woche, in die spürbar viel Herzblut geflossen ist und die durch eine tolle Gruppe sehr bereichert wurde.

Sicher wird das Herbsttauchen nebst DSTA**/***-Praxis auch im nächsten Jahr wieder stattfinden. Die entsprechende Ausschreibung ist in Kürze auf der Website des LTV M-V in den Terminen zu finden.

Text: J. Hillwig und LTV M-V; Bilder: J. Hillwig

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